Donnerstag, 28. April 2011

Waka Waka - This time for Africa

Gerade mußten wir an die Heimat denken, da wir beim Vollmond-Spektakel eines nächtlichen Regenbogens im Sprühnebel des Wasserfalls einen in Zambia geborenen Briten trafen, der in seiner Zeit als Soldat in Spandau stationiert war, was uns zum Räsonieren um die Bedeutung Spandaus für die Zeitgeschichte und den Namen Rudolf Heß brachte. Ach, wenn die Jugend doch nur wüßte, dass das letzte was dort von Bedeutung in den Gemäuern existierte, nicht der Media Markt war… (ich nehme doch schon Verhaltensweisen eines Lehrers an und fürchte mich vor mir selbst)

In diesem Sinne: Muli Shani von den Victoria Fällen! Ich muss hier kurz anmerken, dass nach meinen verärgerten Ausführungen über die Jetbootmanie der neuseeländischen Lonely Planet-Autoren, dieser Reiseführer hier den Victoria Fällen einen Abschnitt der „fine art of sitting“ widmet. Das hat mich etwas besänftigt.

Doch wie sind wir bis hier hin vorgedrungen ins zentralafrikanische Ländereck zwischen Namibia, Botswana, Zambia und Zimbabwe? Eine lange Geschichte….

Begonnen hat alles in Kapstadt. Geplant war bestenfalls ein Abstecher nach Namibia, um von deren Eingang aus in den Kgalagadi Nationalpark zu gelangen, der die Grenzen von Namibia, Südafrika und Botswana überschreitet. Das Delikate an Namibia für uns ist jedoch, dass wir unser Autoversicherung nach nicht nach Namibia einreisen dürfen und nach Zambia nebenbei auch nicht, wo wir uns augenblicklich aufhalten. Doch dazu später. Um uns in Südafrika fortbewegen zu können und günstig zu schlafen, hatten wir uns für einen Mietwagen entschieden. Und zwar wieder für einen Campervan, nachdem wir damit in Neuseeland so eine herrliche Zeit erlebt hatten und frohen Mutes aus Venezuela gebucht. In unserer Preisklasse und gewollten Wagengröße kam nur eine Firma in Frage, Wicked, die auch in NZ und AUS unterwegs ist. Da wir uns ja vornehmlich in Südafrika aufhalten wollten, meinten wir eh auf ein großes teures Allradfahrzeug verzichten zu können. Die Wicked-Autos haben jedoch die zweifelhafte Eigenart, dass sie meist sehr explizite Sprüche aufgesprüht bekommen, die wir nicht wollten und zum Glück auch nicht bekamen. Auch sonst bestechen sie durch offensive farbliche Gestaltung mehr oder minder sinnreicher Motive und Aphorismen und lassen von der ursprünglichen Lackfarbe nur noch eine schemenhafte Ahnung. Unser erstes, wohlgemerkt erstes, Auto hieß Chess und war ein Schachspieler (siehe Bilder) und somit vom Seriositätsfaktor her schon erfreulich hoch im Erwachsenenbereich und wir waren einigermaßen erleichtert. Damit fielen wir schon hinlänglich auf, da das Geschäft mit dieser Art Budget-Camper hier noch sehr jung ist und überall war für staunende Männeraugen gesorgt. Dieser Buntehund-Faktor ist einerseits gut für die Erhöhung der Hemmschwelle für Einbrüche, da der Wagen ungebrochene Aufmerksamkeit genießt und oft viele Leute drum herumstehen, doch andrerseits sollte man sich tunlichst nicht durchgehend als öffentliches Ärgerniß gebaren, da auch die Erinnerung an uns Insassen an den Wagen gekoppelt ist. So wurden wir in einer dunklen Abendstunde in einer halb überschwemmten Grenzstadt in Botswana am Zambesi von einem uns unbekannten Reiseleiter einer deutschen Campinggruppe (ihre Zelte werden vorab aufgebaut und Verpflegung ist auch von Zauberhand vorbereitet, das Feuer knistert und sogar die Stühle im Kreis aufgestellt, wenn sie kommen, pff. Ich bin mir sicher, dass die schwarzen Heinzelmännchen auch den Abwasch erledigen) mit den Worten gegrüßt, dass er uns vor ner Woche in einem Nationalpark in Namibia gesehen hätte. Hoffentlich waren wir da halbwegs anständig oder wenigstens vollständig gekleidet, schoss uns durch den Kopf. (ja Schatzi, ja ok: Man muß sich nur um meine Einstellung zu westlichen Kleidungsstandards Sorgen machen. Siehe Bilder) Wir stellen übrigens gerade fest, wie lange man ohne Waschmaschine auskommen kann, wenn es sein muß. Da wird jeder Sabberfleck auf dem frisch zusammengestellten Reste-Kostüm zur Staatsaffäre. Denn da die Kleidung so sehr zur Neige geht, war ein frischer Nutella-Klecks ein vergleichbar zu bestrafendes Vergehen wie das Verlieren eines Stückes Brot im Käsefondue bei „Asterix und Obelix bei den Schweizern“. (Helft mir, man durfte dreimal das Brot verlieren. Die letzte Stufe war, im See versenkt zu werden, oder?). Nur mal so nebenbei: Das ist die Literatur, mit der ich mich so auseinandersetze, während Katja sich abends im Campervan in den Nobelpreisträger „Roman eines Schicksalslosen“ vertieft. Auf die korrekte Zitation verzichte ich an dieser Stelle einfach mal, haha, sorry Gutti.
Nun ja, wir konnten bis Dato noch keine wirklich verheerenden Naturkatastrohen in Afrika verzeichnen und um ein bißchen Würze in die Suppe zu bringen, war zur Abwechslung mal nicht das Land auf dem wir liefen, sondern das Auto nach ein paar Tagen sorgfältig ramponiert und unsere kurzfristige Planung mit einem Zug Schach matt gesetzt. Unser Fahrzeug Chess war das Bauernopfer und wir bekamen schlußendlich ein mit auf beiden Flanken verschiedenfarbigen Graffiti besprühtes kunterbuntes Auto: Graffi, wie wir ihn kurzerhand mit unserem feinem Gespür für außergewöhnlich scharfsinnige Namensgebung tauften. Unser Graffi ist ein kleiner Wilder und läßt gerne mal die Fetzten fliegen. doch zu den weiteren Pannen komme ich gleich. Dieser Gangster-Wagen entspricht nun auch eher uns vom Aussehen her offensichtlich mutmaßlichen von der Sonne versengten Amerikanern. Die Schnickschnack verkaufenden Schwarzen nennen sich eh schon immer vor uns z.B. Codie, da sie vermuten, wir kämen aus Kalifornien oder Australien. Wenn sich einer früh genug nach unser Herkunft erkundigte, hieß er natürlich im folgenden einseitig geführten Verkaufsgespräch Hans oder Manfred. Der eine Nußverkäufer hieß sogar so, weil sein Vater schon den Namen Wolfgang besaß. Sachen gibt’s. Aber das Auto läuft nun prinzipiell astrein und das Radio spricht auch nicht mehr chinesisch mit uns. Soweit vorerst der kurze Ausflug zu unserem fahrbaren Untersatz.
In Kapstadt wohnten wir einige Tage lang etwas außerhalb des Zentrums in einem sehr anregenden Hostel. Da gab es Missionare, die niemanden zum Missionieren fanden und wieder nach Hause fuhren, eine Gruppe von 50 Afrikanern in der Blüte ihrer Pubertät, die das gemeinsame Klo und die Dusche morgens und abends belagerten und die auch vermutlich beides in beidem machten, wie man meinen konnte, wenn man sich das gewaltige Ergebnis so anschaute. Desweiteren einen autistischen Halbstarken, der uns eines Morgens unsanft dem Schlaf entriss und unseren Puls in die Höhe schießen lies, als er still und starr mit an unserem Fenster plattgedrückter Nase in unsere friedlichen Gesichter stierte. Überforderte junge deutsche Praktikantinnen, eine dauercampende südafrikanische Waldorffamilie, deren Mutter Federn im Haar trug und Katja pantomimisch sehr beeindruckend vom explodierten Wasserkocher „erzählte“ und damit dem Ausdruckstanz aller Ehre machte und deren Kinder Körner und Schleim essen mußten und dabei sicherlich sehnsüchtig auf mein herrliches Müsli (Crunchy Schokimüsli, Schokirosinen, Erdbeerjoghurt halbfett, und ne kleine Schippe extra Zucker, damit es beim Kauen fein knistert), verstohlen schielten. Ein gern nächtlich von allen Gewichtsklassen genutztes Großtrampolin neben unserem Auto und der Besitzer war der erste Anbieter des Käfigtauchens mit Haien. Wie ich finde, eine explosive Mischung und ich bin etwas erstaunt, dass wir ohne nasse Füße dieses sinkende Schiff verlassen haben. Wir hätten von dort zwar in 15 Minuten mit der Bahn in das flächenmäßig sehr kleine Zentrum Kapstadts gelangen können, aber da die Bahnen relativ früh in diese Richtung den Betrieb einstellten, waren wir froh, dass wir schnell rausgefunden hatten, in welchem Parkhaus in der direkten Innenstadt nachts die Schranke offen ist- ha, dem Gebührenteufel ein Schnippchen geschlagen, Katjas Tag gerettet. Also sind wir doch mit dem Auto in die Innenstadt gedüst und konnten so auch endlich mal wieder abends ein Kino besuchen. Auf Robben Island waren wir im Regen und haben eine gehetzte Tour mitgemacht und der Guide/Treiber meinte allen Ernstes, man solle doch die Texttafeln besser abfotografieren, damit man sie später auf dem PC lesen könne. Hier sei nicht genug Zeit, haute der raus. Wäre das nicht eine Gedenkstätte des friedlichen Widerstandes, hätte da die Erde gebrannt, kann ich euch sagen. Desweiteren gibt es von Kapstadt zu berichten, dass es sehr sauber ist, ich beim halb blinden Frisör war und er mir beim Haarewaschen mit seinem Dreckfinger einmal in der Nase popelte und ein anderes Mal im Mundwinkel hängen blieb. Es war gut, dass wir ein wenig Geduld in die Stadt mitgebracht hatten, da der Tafelberg uns verhöhnte und bei mehrmaligen Versuchen, die Fahrt auf ihn anzutreten, die Sichtweite mutmachend mit „Zero“ eingeschätzt wurde. Doch endlich öffnete sich auch diese Sehenswürdigkeit den Schwaratzkies und wir genossen den tollen Ausblick auf die „Mutter“ der Städte. In Camps Bay, einer der Vorbuchten für die Reichen, können wir die Lifesafer/Surfrescue Competition oder wie ich es nenne, Wettspiele der Bademeister, denjenigen empfehlen, die auf knackige Männer in knappen Höschen und knallengen Kappen stehen. Ich persönlich finde ja, dass Bademode Frauen im Allgemeinen einfach besser steht….
Da jeder insgeheim gerne andere Menschen beobachtet, können wir raten, einen Tisch beim Kaffeestand im Supermarkt zur Mittagszeit zu ergattern, denn dort kann man die echten Einheimischen heimlich beim Pommesessen betrachten. Die kaufen sich alle Pommes in einer Plastiktüte mit/oder ohne Hähnchen. Mutig mit Gewürzsalz würzen und entschlossen mit Essig beträufeln, Schwung Ketchup hinzu, gründlich schütteln und samt Verpackung noch mal in die dort aufgestellte Mikrowelle hauen. Als wir das das erste Mal sahen, sprangen wir hinter den nächstbesten Kassierer in Deckung, lernten dann aber schnell, dass die nichts zum Explodieren bringen wollten, sondern nur Hunger hatten. Stets im Dienste der Wissenschaft, habe ich mich auch dieser Aufgabe wacker gestellt.

Doch nun habe ich immer noch nicht erzählt, wie wir nach Namibia gekommen sind und warum wir nun mehr als 2000 Km zu weit im Norden gelandet sind.
Nun denn: Nachdem wir die Pinguine von Simons Town ausgiebig genossen und das Kap der Guten Hoffnung auf tollen Wanderwegen erlaufen hatten, besuchten wir dort noch ein Marinefest, um die Seele des Volkes zu suchen. Dort spielte wie im Film ein Orchester mit größtenteils Weißen Uniformierten Township Jazz und nachdem die Zuschauer mit einigen Michael Jackson Covern aufgelockert waren und Kinder ihre Tanzeinlagen zum besten gegeben hatte, wedelten alle vom Marinechef bis zum kartoffelschälenden Kajütenjungen über das Parkett. Dort konnte man viele tolle Jungensachen machen wie ne riesige Kanone abfeuern (war mir zu teuer, hab aber oft zugeschaut und Katja mußte Video machen, manchmal kann man einfach nicht aus seiner Haut :o), nem Trockendock beim Fluten zuschauen, Geschützfeueranimationen, Helikopterwasserrettung etc. und ne deutsche Curry jab et ooch, na feinchen. Am Eingang haben übrigens die Kinder die Handynummer der Eltern um das Handgelenk gebunden bekommen. Nachdem wir die Außenbezirke Kapstadts/Slums verlassen hatten, führte uns die Straße gen Norden zum wunderschönen Citrusdal und weniger schönen Springbok (außer im Frühling, da blüht hier die Wüste) und danach erreichten wir die Grenze in der Hoffnung, nicht abgewiesen zu werden. Wir wendeten die Technik „Unverständnis und Taubheit“ an, die uns in Asien auch schon viel geholfen hat, da wir die erstaunten Inder mit eigenen Waffen schlagen konnten. Darin ist Katja Schwarzgurtträger, das kann ich bestätigen, wobei sie das auch schon Zuhause vortrefflich mir gegenüber beherrschte. Sie macht das gerne mit leicht indischem Englischakzent, auch wenn die Grenzer unsere deutschen Pässe haben und wir mit einem Graffitiauto mit botswanischen Kennzeichen aus Südafrika kommen. Die Dummespielen-Methode funktionierte. Wir haben auf unserem Zwielichtkonto in Afrika schon einiges an Punkten angehäuft: Mehrere Grenzüberschreitungen mit ausgedachten Fahrzeug-Nummern, fehlenden englischen Sprachfähigkeiten, schwerwiegenden Hörprobleme, Ausgeben des Mietwagens als eigenen, Bestechungen von Beamten persönlich und durch Mittelsmänner, Mitnahme von Fremden als Pfand für eine Fährmannbestechung und jeder mußte den anderen mal an einer Grenze zurücklassen, um mit dem Auto hinter der Grenze Geld zu holen, um den Zurückgelassenen „auszulösen“. Ich Katja bei Beamten, sie mich bei Schleppern. Weiterhin Bußgelder wegen Fahrens ohne Führerschein, Überfahren von Polizeisperren und des persönlichen Bereiches eines Polizisten (wir mußten wieder so weit zurücksetzten, dass er einen Schritt auf unser Fenster zumachen konnte) und ein Posten erwischte uns im Zambia mit illegal eingereistem Auto. All diese Aktionen haben uns in der nötigen Reisespannung gehalten und uns eine gänzlich andere herrliche Route beschert als wir es ursprünglich vorhatten.

Was erlebten wir in Namibia? Begrüßt wurden wir von einem deutschen Radiosender, in dem gerade Operetten liefen und im ersten Lied, das wir hörten, lautete der Refrain ernüchternderweise folgendermaßen: „Ich bin kein Mensch, nur ein Nigger, ein kleiner Johnny.“ Zum Glück gehören derartige Ausfälle hier nicht zur Tagesordnung und einen Debattenbeitrag um den Zustand des Zusammenlebens in Namibia können wir hier an diese Stelle eh nicht leisten. Wir freuten uns einerseits einfach über die deutsche Sprache, andererseits ist der Sender abseits dieser schrecklichen Textes herrlich bescheuert. Die Moderatoren sind auch nicht ohne, es gibt z. B: den Ralf, der sagt auf gut südwesterdeutsch und mit gehörigem Sprachfehler „tibetiche Mönsche“. Es gibt eine Kindersendung mit Hörspielen, z.B. Willi will‘s wissen bei den Pfadfindern, es werden Einweckgläser verkauft, aber mit Schraubdeckel bitteschön, Mitfahrzentrale gespielt, Ratesendungen, Schiffe versenken, bei dem eine Stunde lang 3 Kinder mitmachten und sicherlich zur Freude der Eltern unablässig die Wiederholungstaste des Telefons nutzten. Es wurden Heinekentaschen beim UEFA-Gewinnspeil verlost und der Gewinner durfte zum Finale nach Hongkong, um es sich dort auf einer Großbildleinwand anzusehen. Unsere erste deutsche Stadt seit 8 Monaten hieß Grünau, bestimmt eine grüne Oase in der Wüste, malte ich mir aus. Wie eine wahrgewordene Fata Morgana nach einem durstigen Wüstenmarsch durch die Kalahari, Cornetto all you can eat und eine kristallklare Quelle zum Baden und Palmenzweige wedelnde Schönheitsköniginnen, hach. Es war ein übles Kaff, ne Handvoll Buden im Wüstenstaub und eine Tanke als gesellschaftliches und wirtschaftliches Zentrum. Namibia ist ziemlich dünn besiedelt und besteht aus sehr vielen eher abschreckenden Einstraßenstädten. Wir besuchten den Fish River Canon, Namibias Sehenswürdigkeit Nummer 2 und waren bis auf ein paar Bayern von morgens bis mittags allein vor Ort. Sie halfen uns auch mit unserer ersten Reifenpanne mit ihrer über die Autobatterie laufenden Pumpe. Der erste Reifen dahin. Ich vollbrachte in den nächstfolgenden beiden Tagen die statistische Glanzleistung, zwei weitere Reifen zum Platzen zu bringen- Graffi ließ die Fetzen fliegen und wir sahen die Reifen über die Straße eiern. Wir sind nun erfahren im Autorreifen wechseln und zwar in der Mittagshitze auf einer Staubpiste in der Namib- mutterseelenallein-, das nenn ich Training unter Einsatzbedingung. Eine weitere namibische Erscheinung waren die Panzergrillen, die aufgrund des in diesem Jahr extrem hohen Niederschlags, das ringt uns nur noch ein beiläufiges Schulterzucken ab, in großen Mengen auftreten (Siehe Bilder). In Namibias Touristenattraktion Nr. 1 Sossusvlei war mehr los und das ganz und gar zu Recht. Wir haben die Düne im Sonnenuntergang gesehen und zum Aufgang bestiegen. Aufgrund des Regens hatten wir das Privileg, die Düne mit einem See und blühenden Blumen im Vordergrund zu sehen. Beim Marsch auf die Düne hinauf, haben wir den Michael getroffen. Der ist fußlahmer Entwicklungshelfer (Für wohlgemerkt 1300 Euro), er bekam mehrmals einen Krampf. Wir wurden Zeuge eines Gesprächs zweier namibischer Deutscher an der Kaffeetheke eines Super-Spars. Der eine wollte unbedingt einen Schützenverein gründen und Leute werben etc., es muss sich einfach was „bewegen“. Der andere wollte nur nen Schießstand ohne Verein, nur zum Schießen, womit er sich wieder ein mahnendes „bewegen“ einhandelte. Unser Weg führte uns in den Etosha-Nationalpark, in dem wir als Highlight die beiden gelangweilt vor uns die Straße überquerenden Leoparden nennen müssen. Wir konnten auch mitten in einer Herde Giraffen stehen, herrlich. Die ersten Zebras, die wir außerhalb des Parks sahen, hielt ich anfangs für Schweine. Wir fuhren dann über den Caprivi-Zipfel Richtung Victoria Fälle. Hier im Norden leben die Menschen noch viel ursprünglicher und die Elefanten standen einfach direkt neben der Straße. Die weiten Strecken, die wir zurückgelegt haben, erfordern natürlich auch Fahrtage mit ca. 900 Km. Doch ist es definitiv die Mühe wert. Von den Victoria Fällen werden wir uns auf den Weg durch Botswana zurück nach Namibia und Südafrika begeben und weitere Schilderungen folgen.

Abschließend möchten wir uns entschuldigen, dass so lange nichts von uns kam und nun so viel. Die Internetdichte ist hier nicht so berauschend. Aber wir liegen nicht auf der faulen Haut. Täglich grüßt das Murmeltier um 5.45 Uhr!

Randbemerkungen:
Zur Nachahmung empfohlen: Nachos mit Thun-Mais-Mayo und Käse mit Blick aufs Meer in Simons Town und die Füße dabei im Topf mit heißem Wasser. Wenn ihr Katja ärgern wollt, fragt sie nach der „Wildcard“ für die südafrikanischen Nationalparks, die bekommen wir nun in drei Monaten nach Hause geschickt. Wenn man schon dabei ist, kann man auch fragen, warum sie in einer Polizeikontrolle, die uns aus Gründen unserer Bescheißerei berechtigt festhalten, mehrmals sagte: „We did it not by accident, you have to believe us“. Ich wurde hier bereits auf einer öffentlichen Toilette in Muizenberg eingeschlossen, hatte aber einen freundlichen Penner mit dabei. Auf einer anderen Toilette in einer anderen Stadt, Swakopmund, öffnete Katja die Tür und traf auf eine rituell bemalte nackte Frau mit ebenfalls nacktem Kind im Arm. Die verkaufte möglichst authentisch die üblichen Afrikafiguren. Dort gab es auch einen bissigen Pelikan, der es auf mein Bein abgesehen hatte. Sein Glück, dass er mich nicht getroffen hat, sonst hätt ich mir aus ihm nen Füller gemacht!

2 Kommentare:

Papa Uwe hat gesagt…

Ihr habt Nerven, das muss man schon sagen! Alle Achtung!

Almutituti hat gesagt…

Julian sagt:
"Ich tu mir auch immer Zucker ins Müsli. Am besten ist aber brauner Zucker, der knistert länger!
Und eure Hotelsituation klang wie bei Cluedo!"

Und sag mal Gerald, wie kann man Zebras für Schweine halten??